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19.12.2020 - STATISTIK
Ueber die Sterblichkeit 2020
Zahlen strafen Kanzlerin und Boulevard Luegen
Jens Walter
 | | Lügenpresse: Morgenpostausgabe Chemnitz
vom Samstag, den 19.12.2020
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Die Grafik des statistischen Bundesamtes zeigt als Referenz den
Durchschnitt der Jahre 2016 - 2019 einschließlich der Streuung. Gerade
an der hohen Streubreite im Frühjahr zeigt sich, dass die Grippewellen
teilweise sehr schwer, teilweise aber auch sehr moderat ausfallen
können. In diesem Jahr ist die Grippewelle praktisch ausgefallen, was
zunächst zu einer Untersterblichkeit geführt hat. Allerdings hat es
etwas länger gedauert, bis das "Sommertal" erreicht war. Diese kurze
Zeit einer Übersterblichkeit korreliert mit einem Peak in der Kurve der
sogenannten CoViD-Todesfälle.
Während des Sommers ist die Kurve bis auf den "Hitzepeak"
unauffällig, ebenso die der Corona-Toten. Warum trotz der
augenscheinlich geringen Virenaktivität dennoch den ganzen Sommer über
Masken- und Abstandsgebote galten und mit einer irreführenden
Darstellung der Zahlen (vgl. "Die Fallzahlen und der Lockdown") die Menschen in Angst gehalten wurden, ist wohl nur mit der etwas merkwürdigen Logik unserer Politiker zu verstehen.
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Lange bevor die Zahl der Corona-Todesfälle wieder ansteigt, zeigt
sich eine Übersterblichkeit ab KW36, und ab KW41 entspricht diese
ungefähr der Zahl der Corona-Todesfälle. Doch daraus kann auch jetzt
nicht geschlossen werden, dass Corona die Ursache der Übersterblichkeit
ist. Wie schon im September in dem Artikel "Wer stirbt an Corona - ein Blick in die Statistik"
gezeigt, stirbt der überwiegende Teil der Corona-Patienten in hohem
Alter und schwer vorerkrankt. Man könnte etwas lapidar sagen, wenn sie
nicht an Corona gestorben wären, wäre es eine andere Infektion oder
Vorerkrankung, die diese Menschen von ihrem Leiden erlöst hätte.
Ein großer Teil der Corona-Toten fällt also unter die "normalen"
Todesfälle und kann nicht einfach der Übersterblichkeit zugerechnet
werden, bloß weil es eben Corona ist. Auch dass es hier eine hohe
Dunkelziffer gibt, ist unwahrscheinlich, wird doch zur Zeit fast jeder
Patient mit schweren Erkältungssymptomen beim Arzt oder im Krankenhaus
getestet.
Um sicherzustellen, dass sich die Altersverteilung der Corona-Toten
nicht seit September zu jüngeren Jahren hin verschoben hat, habe ich
meine Graphik von September aktualisiert. Referenzwert ist die
Altersverteilung der in 2018 Gestorbenen. Verglichen wird diese mit den
CoViD-Todesfällen bis zum 11.9. (9.286) und bis zum 15.12. (22.435).
Dargestellt sind die prozentualen Anteile einer Altersklasse an der
Gesamtzahl der Todesfälle, und auch wenn es nicht so aussieht, ist die
Summe immer 100%.
Die Zahlen des RKI liegen leider nur in 10-Jahres-Blöcken vor und
wurden gleichmäßig verteilt -- daher das unschöne blockige Aussehen. Wie
man sieht, passen die Altersverteilungen sehr gut ineinander. Die
aktuelleren Zahlen vom 15.12. sind im Vergleich zu den Septemberwerten
sogar noch zu höheren Altersgruppen hin verschoben. Hier findet sich
also keinerlei Indiz für Corona als Ursache einer Übersterblichkeit.
Insgesamt starben dieses Jahr übrigens ca. 2% mehr Menschen gegenüber
dem langjährigen Durchschnitt, allerdings nur 1% mehr als 2019 und 1%
weniger als 2018. Es gibt also keinen Grund für eine übermäßige Sorge.
Dennoch bleibt die Frage offen, warum mehr Leute sterben.
Hier sollte nicht aus den Augen verloren werden, dass wir 2020 in
einer Atmosphäre der Angst erlebt haben. Es hat ausgefallene und
verschobene Arzt- und Krankenhausbesuche gegeben, Vereinsamung gerade
bei älteren Menschen, Angst um die eigene Existenz und mehr Suizide.
Statt viel Bewegung an der frischen Luft waren Zuhause-Bleiben und
Maskentragen angesagt. Sportstätten wurden geschlossen, stattdessen mehr
Alkohol verkauft.
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass diese Kollateralschäden
einen großen Teil der Übersterblichkeit mitverursacht haben. Dafür
spräche auch, dass Regionen wie Bayern oder Länder wie Frankreich trotz
oder gerade wegen massiver Einschränkungen hohe Todeszahlen aufzuweisen
haben.
Wie sich die Sterblichkeit im nächsten Jahr weiter entwickeln wird,
wenn wir vor einem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trümmerhaufen
stehen, das wird die Zeit zeigen.
Mehr im Internet: Destatis: Sterbefallzahlen Stand 11.12.2020 CDIM: Sterbefallzahlen RKI Situationsbericht 15.12.2020
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