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03.02.2021 - POLITINSZENIERUNG
Der Great Reset war kein Thema
Aber Merkel und "Farbe bekennen" passte wie Faust aufs Gretchen
Klaus Oberzig
 | | Angela Merkel am 02.02.2021 in der ARD-Sendung
"Farbe bekennen" - Bild: screenshot/scienzz
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Der Auftritt
der Kanzlerin in der ARD-Sondersendung "Farbe bekennen" am Dienstag
war gespenstisch. Das Gespräch mit zwei devoten öffentlich-rechtlichen
Journalisten ließ eher eine Art Endzeitstimmung aufkommen, denn eine fassbare
Zukunftsperspektive. Klare Festlegungen waren von der Kanzlerin nicht zuhören. Und
ein „zur Lage der Nation" war es erst recht nicht. Hintergrund für diesen
kurzfristig anberaumten Gig bildete offensichtlich die regierungsinterne
Erkenntnis, dass die bislang halbwegs positive Stimmung pro
Corona-Zwangsmaßnahmen und pro Merkel zu kippen beginnt. So appellierte die Chefin
höchstpersönlich an das ARD-Publikum, ihr zu folgen. Mit der Empathie eines
Industrieroboters.
Aber auch wenn Merkel alles andere als überzeugend war - sie machte teilweise
den Eindruck einer schlecht vorbereiteten Abiturientin, die nur Ausreden parat
hat - blieben ihre Botschaften im Kern unverändert und hart. Sie vertrat ihre
bekannte Position, ein Ende der Pandemie könne erst dann erklärt werden, wenn
alle geimpft seien. Trotz zahlreich aufgetretener Probleme mit den Impfungen
könne jedem Bürger bis Ende des Sommers "ein Angebot gemacht" werden.
Im großen Ganzen sei nichts schiefgelaufen, so Merkel. Sie brachte den 22.
September als Sommerende ins Spiel, einen Termin, der vier Tage vor der
anberaumten Bundestagswahl liegt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Wobei sie zugleich und mehrfach einschränkte, dies könne nur gelten, wenn keine
Virus-Mutationen auftauchten. Denn diese sein ja noch gefährlicher. Verkündete
die Kanzlerin. Die Erwähnung von möglichen Virus-Mutationen klang schon fast
wie eine Drohung, ganz nach dem Motto, ihr werdet schon sehen, dass Mutationen
bald auf der Bühne Merkelscher Politik erscheinen werden. Man darf also
gespannt sein auf die nächsten Manöver des Virus. Ihre Doppelzüngigkeit zeigte
sie auch beim Thema Impfpflicht. Die wolle man nicht, aber ohne Impfnachweis
könne es nicht die gleichen Rechte und Freiheiten geben. Ein entsprechendes
Dokument wird in Vorbereitung sein.
Unter dem Strich die altbekannte Taktik des Volksbetrugs. Merkel lässt sich auf
nichts festlegen. Wenn es anders komme, so ihre Vorabentschuldigung, liege es nicht
an ihr, sondern an den Bürgern selbst, die sich nicht genug angestrengt hätten
und die nicht diszipliniert genug gewesen seien. Sie ging, wie nicht anders zu
erwarten, auch nicht auf die am 20. Januar 2021 veränderten Richtlinien der
Weltgesundheitsorganisation WHO für die Interpretation von PCR Tests ein.
Danach reicht ein positiver Test alleine nicht aus, um eine Infektion
festzustellen. Das müsse schon mit dem gesundheitlichen Zustand der Getesteten
übereinstimmen, sonst müsse man ihn als falschpositiven Test werten.
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COVID-19-Impfungen versprechen ein Bomben- geschäft - Bild: Joelmckenzie CC BY-SA 4.0/Wikip
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Als Konsequenz müsste man daraus die Erkenntnis ableiten, dass die Politik mit
ominösen Infektionszahlen, Inzidenzwerten und Coronatoten eine Inszenierung ist.
Nicht so Merkel. Ihre
Philosophie, Corona sei eine Chance für die Neuordnung der Welt wie auch der deutschen
Gesellschaft, die sie auch vor dem Weltwirtschaftsforum (WEF) vorgetragen
hatte, ließ sie allerdings auch unerwähnt. Kein Wunder, denn hinter der
gigantischen Staubwolke der Pandemie-Legende verbergen sich ganz andere Vorgänge.
Die Gesellschaft verändert sich rapide im sozialen Gefüge, in der Kultur wie
auch in den Arbeits- und Produktionsbedingungen. Der Great Reset läuft real
time, so wie der Guru des Weltwirtschaftsforum, Klaus Schwab, den „großen
Umbruch" beschrieben und propagiert hat.
Hinter seinem Slogan von der Digitalisierung, Schwab spricht auch von der 4.
Industriellen Revolution, versteckt sich der massive Versuch, einer historisch
gewachsene Industriekultur andere Normen, Strukturen, Bürgerrechte und
Freiheiten aufzuzwingen, gewissermaßen als Korsett per ordre de Mufti. Allerdings
ist dieses Korsett maßgeschneidert auf die großen Monopole und Oligopole, vor
allen Dingen die der Finanzwirtschaft. Dem gewerblichen Mittelstand wie auch
den vielen Millionen Beschäftigten wird dieses Korsett die Luft abschnüren. Riesige
Vermögen aus Mittelstand und Bürgertum werden per Lockdown und Geld- bzw. Zinspolitik
der Zentralbanken enteignet. Dabei geht es auch um Billionen an Sparvermögen.
Schon seit Monaten findet, vom Corona-Panikgeschrei der Medien übertönt, der
Great Reset statt. Sein Ausmaß wird sich vollständig erst im Laufe dieses
Jahres oder gar des Jahres 2022 offenbaren. Stationärer Einzelhandel,
Hotellerie, Gaststätten- und Eventgewerbe oder die Reisebranche werden
flachgelegt. Die lukrativen Überbleibsel werden von den großen ihrer Branche
geschluckt. Über die daraus erwachsende Arbeitslosigkeit lässt sich gegenwärtig
nur spekulieren. Es werden Hunderttausende sein. Selbst die Kanzlerin hat wohl
keine Ahnung, wie viele Zombi-Firmen hierzulande bereits in Schutt und Asche
liegen.
Selbst die verhängte Pflicht zum Home office ist fester Bestandteil des Great
Reset und der Digitalisierung. Auch das ist eine neue Methode der Umverteilung.
Büromieten, Möblierung und Hardwareausstattung, Unterhaltungskosten für Gebäude
etc. also nicht unbeträchtliche Teile der Kapitalkosten werden von den Unternehmen
auf die Beschäftigten umgeschichtet. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die
vollständigen Kosten des Homeworkings den Beschäftigten entgolten werden. Ein großer
Teil wird bei ihnen als Einkommensverlust hängen bleiben. Viele Unternehmen,
die anfangs ungläubig auf die Zwangsmaßnahmen starrten, haben schnell
verstanden, welche Einsparungen Ihnen verordnet worden sind.
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Großraumbüro kann kostensparend weg- fallen - Bild: mattbuck CC BY-SA 4.0
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Bemerkenswert ist die Ignoranz vieler Gewerkschafter gegenüber den Angriffen
auf das, was sie in Jahrzehnten aufgebaut und erkämpft hatten. Das System der
Tarifpartnerschaft, Entgelt- und Manteltarifverträge, Arbeits- und
Gesundheitsschutz, betriebliche Sozialleistungen und Teile des Arbeitsrechts
gehen im Angriff - nicht des Virus - sondern der neuen Gesellschaftsingenieure
des Great Reset unter. Wer erwartet hatte, nach dem Ende des realexistierenden
Sozialismus wäre das Thema Planwirtschaft endgültig erledigt, sieht sich eines Besseren
belehrt. Erstaunlich auch, wie schnell Linke jedweder Couleur das „gemeinsam
sind wir stark" vergessen haben und dem social distancing das Wort reden.
Die Fantasien eines Gesellschaftsarchitekten Lenin mögen Peanuts im Vergleich
zu dem gewesen sein, was heutigen Oligarchen nicht nur vorschwebt, sondern wozu
sie glauben, die Macht zu haben. Lenins und Stalins „demokratischer
Zentralismus" feiert eine Wiedergeburt, wenn auch in einer weiter entwickelten
chinesischen Variante. Für die erwärmen sich selbst westliche Oligarchen. Auch
wenn Merkels Stern gerade untergeht, zeigt ihre Härte gegen das eigene Volk,
wie ernst es den Gestaltern des Great Reset ist. Ob mit oder ohne Merkel, die
Kämpfe werden in dem Maß an Härte zunehmen, wie die ökonomischen Aspekte das
Geschrei um die Pandemie verdrängen.
Mehr im Internet: ARD "Farbe bekennen" am 2.2.2021 mit Angela Merkel Merkel bestätigt indirekten Impfzwang, ARD 02.02.2021
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