17.02.2021 - IMPFAUSWEISE
NextEvent Vorreiter bei der totalen Ueberwachung
Fuer den Profit scheissen manche Unternehmen auf Grundrechte
Svenja Higgins
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Die Thuner Softwarefirma NextEvent verantwortete bis vor kurzem den
Ticketverkauf für Veranstalter und Firmen aus dem Berner Oberland. Doch
seit Beginn der Coronakrise läuft es immer besser für die Firma.
Inzwischen konnte Nextevent "zahlreiche ausländische Veranstalter als Neukunden gewinnen", die auf ihr Ticketing-System setzen, wie das Thuner Tagblatt letzten Herbst berichtete.
So gut diese Nachricht für das Geschäft der Firma sein mag, so
bedrohlich ist sie für Personen, die sich nicht impfen lassen wollen und
nicht in einem Überwachungsstaat leben möchten. Der Grund dafür ist
einfach: Die Softwarefirma will künftig die Impfinformationen von Kunden
"sicher mit dem Ticketing-Prozess verbinden", wie sie in einer Mitteilung schreibt. Wie dies genau aussehen soll, beschreibt die Firma wie folgt:
"Der Kunde kauft ein Ticket, bucht einen Tisch im Restaurant oder ein
Hotelzimmer. Das Gleiche gilt für Kinos, Kletterhallen, für
Museumseintritte und viele andere Freizeitaktivitäten. Mit NextEvent
können wir diese Personen über unseren bereits bekannten ID-Scan mit
Gesichtserkennung via Smartphone oder... mittels Prüfung der
Mobilenummer eindeutig identifizieren. Im Ticketkauf-Prozess fragen wir
die Person bereits im Vorfeld der Veranstaltung, ob eine Impfung gemacht
wurde."
Wenn die Person geimpft ist, soll sie sich laut NextEvent mit ihrem "Account bei einem digitalen, staatlich geprüften Impfpartner" verbinden lassen. Und weiter: "Beim
Einlass wird der Impfstatus angezeigt und der Kunde kann seine
Dienstleistung geniessen. Falls das Impfdokument noch nicht bei einem
digitalen Impfpartner hochgeladen sein sollte, bitten wir den Kunden,
diesen Prozess vorzunehmen."
Komplizierter wird es in den Augen von NextEvent für nicht geimpfte Personen. "Kunden
ohne Impfung können das Corona-Testergebnis bei einem zertifizierten
Partner hinterlegen. Bucht ein Kunde Monate im Voraus ein Ticket, so
informiert NextEvent den Kunden zur gegebenen Zeit, dass er sich noch
testen lassen muss. Der Veranstalter kann seinem Kunden die Möglichkeit
einer Terminbuchung bei einem Testpartner in der Region anbieten", schreibt die Softwarefirma dazu.
Nach dem Test soll der „Zeitstempel" garantieren, dass das Resultat beim Vorweisen des Tickets nicht älter als 72 Stunden ist.
"Beim Einlass überprüft NextEvent über die Integration zum digitalen
Impfpartner das Verfallsdatum des Tests und zeigt den Status beim
Ticketscan entsprechend an."
Kann eine Person weder einen Impfnachweis noch ein
Corona-Testresultat vorweisen, so biete NextEvent "eine direkte
Terminbuchung" an, beispielsweise bei einer Apotheke, einem Arzt, Test-
oder Impfzentrum. Dazu NextEvent:
"Bei Grossveranstaltungen können mittels mobilen Testboxen vor Ort
Schnelltests angeboten und im Bestellprozess direkt mitgebucht werden.
Der Kunde kann so unkompliziert in seiner Nähe die erforderlichen
Nachweise generieren, um sorgenfrei seine Ticketreservation vorzunehmen.
Auch wenn die Informationen zum Impfnachweis und dem
Corona-Testresultat bei der Buchung noch nicht vorhanden sind, lassen
sich diese im Nachhinein mit dem Ticket verknüpfen."
Mehr im Internet: CoronaTransition: Thuner Softwarefirma setzt auf die totale Überwachung Impf-Check-Einlass by NextEvent
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