15.12.2020 - KRISENVERLIERER
Stationaerer Handel: Umsaetze schrumpfen bedrohlich
kso
Der harte Lockdown mitten im
Dezember verdirbt dem Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft. Nach einer vorläufigen
Zwischenbilanz des Handelsverbandes Deutschland (HDE) werden den Unternehmen
wegen des Lockdowns gegenüber dem Vorjahr mehr als sechs Milliarden Euro fehlen.
Für die Monate November und Dezember rechnet der Verband mit einem
Umsatzrückgang von rund 7 Prozent auf nur noch 98 Mrd. Euro.
Auch wenn der
Online-Handel seine Umsätze um fast ein Drittel auf knapp 20 Milliarden Euro
steigern konnte, gleicht das die Einbußen von rund 14 Prozent beim stationären
Handel bei weitem nicht aus. „Die sonst so
umsatzstarke Phase zum Jahresende wird für viele Händler zum Fiasko", erklärte
der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Vor der Verhängung des Lockdowns war
der Verband mit Umsätzen im Weihnachtsgeschäft von fast 104 Milliarden
Euro ausgegangen.
Insgesamt
rechnet der Branchenverband in den Monaten November und Dezember nur noch mit
Umsätzen von knapp 98 Milliarden Euro, sieben Prozent weniger als im Vorjahr.
Zwar werde der Online-Handel seine Umsätze um fast ein Drittel auf knapp 20
Milliarden Euro steigern. Dies könne jedoch die Einbußen im stationären Handel
nicht wettmachen, wo die Umsätze um 14 Prozent schrumpften, sagte Genth. Noch
Anfang November hatte der Branchenverband für das Weihnachtsgeschäft mit
Umsätzen von fast 104 Milliarden Euro gerechnet.
Die Coronapolitik der Bundesregierung habe laut HDE
den Handel in Pandemie-Gewinner und Corona-Verlierer gespalten. Während der
Online-Handel und die Lebensmittelketten gute Geschäfte machten, musste der von
den Schließungen betroffene Nicht-Lebensmittelhandel laut HDE ein Fünftel
seiner Umsätze abgeben. Er verzeichne in diesem Jahr voraussichtlich
Umsatzeinbußen in Höhe von 36 Milliarden Euro, sagte Genth.
Insbesondere im Modehandel stünden viele Betriebe
kurz vor der Insolvenz, schätzt der HDE.
Wenn es keine staatlichen Hilfen gebe, sei mit einer Pleitewelle von bis zu 50.000 Geschäften zu rechnen. Das würde rund einer Viertelmillion Beschäftigten
den Job kosten.
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